Was ist ein Ernährungswissenschaftler? – Ein Kurzprofil
Ernährungswissenschaftler oder Ernährungswissenschaftlerinnen befassen sich mit der menschlichen Ernährung und erforschen diese unter naturwissenschaftlichen Gesichtspunkten. Dazu verfügen sie über breite naturwissenschaftliche Kenntnisse, die von Biologie und Chemie über die Mathematik und Physik bis hin zur Anatomie und Physiologie reichen. Ernährungswissenschaftler sind beratend in der Lebensmittelindustrie tätig oder klären über eine gesunde Ernährung auf. Häufig arbeiten sie auch in der Forschung.
(Quelle: sf-ernaehrung.wzw.tum.de)
Welche Aufgaben habe ich als Ernährungswissenschaftler?
In diesen Bereichen sind Ernährungswissenschaftler häufig tätig:
Als Ernährungswissenschaftler oder Ernährungswissenschaftlerin bist Du Experte für die Zusammensetzung und Wirkung von Lebensmitteln sowie einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Deine breit gefächerten Kenntnisse in diesem Bereich eröffnen Dir ein weites berufliches Aufgabenfeld, dessen Pole die Forschung und Beratung bilden. Daneben stellt die Produktentwicklung und -innovation in der Nahrungsmittelindustrie ein weiteres spannendes Einsatzgebiet für Ernährungswissenschaftler dar.
Aufgaben und Tätigkeiten
Innerhalb der Ernährungswissenschaften sind zahlreiche verschiedene Ausrichtungen möglich. Daraus ergeben sich unterschiedliche Aufgaben und Tätigkeiten. Einige der häufigsten Tätigkeitsfelder für Ernährungswissenschaftler sind:
- Weiterbildung z.B. in Schulen
- Produktentwicklung z.B. in der Lebensmittelindustrie
- Verbraucherorientierte Markt- und Meinungsforschung
- Marketing, PR und Öffentlichkeitsarbeit
- Forschung und Lehre z.B. an Universitäten und Forschungsinstituten
- Ernährungsberatung z.B. von öffentlichen Einrichtungen oder Unternehmen
- Management hauswirtschaftlicher Großbetriebe z.B. Krankenhausküchen
Wie sieht mein Arbeitsalltag als Ernährungswissenschaftler aus?
Als Ernährungswissenschaftler stehen Dir unterschiedliche Tätigkeitsfelder offen. Als Ernährungsberater stehst Du beispielsweise Einzelpersonen, Gruppen oder gleich ganzen Unternehmen zu allen Fragen rund um eine ausgewogene Ernährung zur Seite. Du erklärst Deinen Klienten den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit und informierst über Inhaltsstoffe. Du zeigst wie sie durch eine ausgewogene und bewusste Ernährung ihre Gesundheit erhalten oder verbessern können und erarbeitest Ernährungspläne. Als Ernährungsberater kannst Du sowohl in Festanstellung in einem Unternehmen oder einer Institution tätig sein als auch selbstständig arbeiten.
Wo arbeite ich als Ernährungswissenschaftler?
Der größte Arbeitgeber für Ernährungswissenschaftler ist die Lebensmittelindustrie. 45 % aller Ernährungswissenschaftler sind in dieser Branche beschäftigt. Daneben sind vor allem Forschungseinrichtungen und Pharmaunternehmen sowie Krankenhäuser potenzielle Arbeitgeber für Ernährungswissenschaftler. Hinzu kommen Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen oder Altenheime. Eine ausgewogene Ernährung hat einen entscheidenden Einfluss auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Deshalb beschäftigen immer mehr Unternehmen außerhalb des Lebensmittelsektors Ernährungswissenschaftler. Darüber hinaus sind viele Ernährungswissenschaftler auch selbstständig als Berater tätig.
In welchen Branchen arbeite ich als Ernährungswissenschaftler?
Auch die Branchen, in denen Du als Ernährungswissenschaftler arbeiten kannst, sind weit gefächert. Am häufigsten lassen sich Ernährungswissenschaftler in folgenden Branchen finden:
- Nahrungs- und Genussmittelindustrie
- Pharmaindustrie
- Chemieindustrie
- Beratung
- Forschung und Lehre
- Behörden und Verbände
Welches Gehalt verdient ein Ernährungswissenschaftler?
Durch ihre akademische Ausbildung können Ernährungswissenschaftler mit Master-Abschluss ein vergleichsweise attraktives Gehalt von bis zu 4.000 € monatlich verdienen. Beim Einstiegsgehalt der Ernährungswissenschaftler ist ein Verdienst von etwa 2.800 € üblich. Als freiberufliche Berater verhandelst Du eigenständig über Dein Honorar und kannst Dein Einkommen selbst beeinflussen.
Gehalt * | |
---|---|
Frauen | 2.900 € |
Männer | 3.800 € |
Durchschnitt | 3.000 € |
*) Durchschnittsgehalt in brutto / monatlich |
Wie werde ich Ernährungswissenschaftler?
Ernährungswissenschaftler wirst Du durch ein Studium der Ernährungswissenschaften. Die Studiengänge bieten vereinzelte Universitäten und Fachhochschulen an. Du schließt das Studium mit dem Titel Bachelor beziehungsweise Master of Science ab.
Hochschulen
An diesen Hochschulen kannst Du Ernährungswissenschaften als grundständiges Fach oder als Aufbaustudium belegen:
Studieninhalte
Im Studium erlernst Du die Grundlagenfächer wie Biologie und Anatomie sowie darauf aufbauen spezialisierte Fächer wie Ernährungsphysiologie oder Lebensmittelrecht.
Diese Fächer erlernst Du in Deinem Studium:
- Humanbiologie
- Anatomie
- Ökonomie des Agrar- und Ernährungssektors
- Anatomie
- Biochemie
- Mathematik und Biometrie
- Experimentalphysik
- Marketing der Lebensmittelwirtschaft
- Erzeugung und Qualitätsbewertung tierischer Produkte
- Erzeugung und Qualitätsbewertung pflanzlicher Produkte
- Humanernährung
- Ernährungsphysiologie
- Warenkunde
- Alternative Ernährungsformen und Diätetik
- Lebensmittelchemie
- Lebensmittelhygiene und -mikrobiologie
- Lebensmittelrecht
- Ernährungsforschung
- Lebensmitteltechnologie
- BWL
- Psychologie
- Umwelt-, Agrar- und Ernährungsethik
Prüfung und Abschluss
Am Ende de Studium steht die Bachelor- oder Master-Thesis. Das ist eine schriftliche Arbeit, in der Du ein ernährungswissenschaftliches Problem löst oder eine besondere Fragestellung bearbeitest. Die Abschlussarbeit geht zu großen Teilen in Deine Abschlussnote ein. Das Studium beendest Du mit dem Titel Bachelor of Science beziehungsweise Master of Science ab – ein anerkannter akademischer Abschluss.
Karriereperspektiven
Mit Deinem Studium hast Du einen sehr spezialisierten Abschluss. Auf Deine Ausbildung zugeschnittene Stellen als Ernährungswissenschaftler sind eher selten. Dennoch sind Deine Karriereperspektiven gut, da Du Dich auch auf andere Stellen bewerben oder Dich als Berater selbstständig machen kannst. Hinzu kommt, dass es nur wenige Studienplätze und damit Absolventen gibt, die sich auf die Stellen bewerben können. Allerdings steht Dein Tätigkeitsprofil teilweise in Konkurrenz zu dem des Ökotrophologen. Ein möglicher Karriereschritt nach dem Studium ist zudem eine Promotion.
Zusammenfassung
Warum solltest Du Ernährungswissenschaften studieren?
- Das Studium verhilft Dir zu einem tief gehenden wissenschaftlichen Wissen rund um Ernährung und Lebensmittel.
- Du erhältst den anerkannten akademischen Abschluss „Bachelor of Science“. Darauf aufbauend kannst Du mit dem Master of Science eine Weiterbildung anschließen.
- Ein Hochschulstudium ermöglicht Dir ein höheres Gehalt sowie Top-Positionen in Wirtschaft und Forschung.
- Durch die zunehmende Problematik des Übergewichts in der Bevölkerung und Nahrungsmittelallergien ist Deine Kompetenz immer mehr gefragt.